Weißraum auf der Webseite

Ihre Webseite ist ein großartiger Ort, um Content zu verbreiten. Das Netz ist voll mit sensationellen Geschichten und Angeboten. Die eigene Webseite darf da nicht hinterher hinken. Dabei ist es manchmal aber auch besser, zu schweigen. Die Fragen, die sich jede und jeder vor einer Veröffentlichung stellen sollte, sind:

  • Habe ich tatsächlich etwas zu sagen?
  • Ist mein Content lesenswert?
  • Bringt mein Content den UserInnen Mehrwert?
  • Würde ich meinen Text selber lesen wollen?

Raum geben

Beim Layout kennt man ihn: den Weißraum. Für viele ist er reine Platzverschwendung. Dabei ist Weißraum wichtig für die Orientierung. Ein Flyer, der bis auf den letzten Millimeter voll ist mit Inhalt, strengt an. Und das macht es fast unmöglich, die tatsächliche Information zu finden.

Gute Inhalte sind oft schwer zu finden auf vielen Webseiten
In den unendlichen Weiten des Internet wird die Suche nach einer Webseite mit gutem Content eine Herausforderung. Foto: pixabay/geralt

Platz lassen auf der Webseite

Bei Inhalten ist es nicht anders. Das tägliche Facebook-Posting, das vor Fantasielosigkeit und angestrengter Lustigkeit mit der Leichtigkeit einer Steintafel daherkommt. Oder Blog-Einträge auf einer Webseite, die die immer gleiche Information beinhalten, vielleicht sogar widersprüchlich sind. Besonders ärgerlich sind Texte, die nur geschrieben werden, um das tägliche/wöchentliche/monatliche Pensum zu erfüllen.

Platz ist wertvoll. Darum sollten Sie ihn mit Bedacht nutzen. Das Internet scheint endlos groß, im endlosen Chaos verirren sich UserInnen im Dickicht sinnloser Texte. NutzerInnen haben aber nur begrenzt Zeit. Deshalb sind sie immer weniger bereit, sich durch Inhalte ohne Botschaft zu quälen. Also ist es manchmal vielleicht schlauer, nichts zu veröffentlichen.

Bitte nicht noch eine Story, die den immer gleichen Inhalt wiederkaut – oder in Wahrheit gar keinen Inhalt hat. Nichts ist schlimmer als ein Text, der am Ende eine Frage offen lässt: „Warum hab ich das jetzt eigentlich gelesen?“ Die Folge ist, dass die UserInnen genervt die Seite verlassen, noch bevor sie die eigentlich wichtige Information (Telefonnummer, E-Mail, Anfrageformular) gefunden haben. Schade um die Zeit. Auf nimmer Wiedersehen.

Mut zur Lücke

Tausende ähnliche Texte und Millionen Fotos, die keiner sehen will, füllen die Webseiten. Mit schrillen Videos wird versucht , doch noch ein bisschen Rest-Aufmerksamkeit zu erhaschen. Es gehört einiger Mut zum Schweigen. Schließlich ist Präsenz eines der wichtigsten Mittel, um Menschen zu erreichen. Die Angst, dass die Zugriffe sinken könnten, ist groß. Aber noch schlimmer sind verlorene NutzerInnen – sie kommen gewöhnlich nicht mehr zurück. Darum machen Sie lieber ab und zu eine Pause. Nutzen Sie diese, um über neue, spannende Inhalte nachzudenken.

Auf einer Webseite sollte Qualität satt Quantität gelten.
Lieber ein frisches Marmeladesemmerl statt ein gehäufter Teller beliebigem Mischmasch. Foto: pixabay/RitaE

All you can read

Das Internet mit seinen unendlichen Möglichkeiten sollte kein „All-you-can-Read-Frühstücksbuffet“ sein. Ein frisches  Buttersemmerl mit selbst gemachter Marmelade schmeckt doch in Wahrheit besser, als ein Berg Instant-Rührei. Inhalte ja, aber bitte mit Sinn. Und kurz gehalten. Lange Texte, die am Bildschirm eines Tablets oder Handys gelesen werden müssen, fesseln nicht, die NutzerInnen brechen ab und gehen. Schnelle Informationsvermittlung ist der Schlüssel dazu, Leserinnen und Leser auf der Seite zu halten. Wer es schafft, spannende Infos kompakt zu transportieren, wird auch BesucherInnen auf der Webseite haben.